Parameter Anlage und Digitalsystem
Parameter Anlage und Digitalsystem
Mit den Parametern zur Anlage werden zunächst der Umfang der Ausstattung der Anlage und Einstellungen zum Ablauf vorgegeben. Wichtig sind auch die Daten zum Interface. Im Zweifel verwenden Sie zunächst die Standardwerte.
Interface
Typ
Um die Software an unterschiedliche Interface-Typen anpassen zu können, stehen mehrere Interface-Typen zur Auswahl. Der Unterschied betrifft die Handshake-Steuerung des Interface:
S-Typ RTS-Signal aus / CTS- Signal Software-gesteuert durch DSMBS (STANDARDTYP) - Übertragungsformat: 8N1 = 8 Datenbits, No Parity, 1 Stoppbit
Nur falls S-Typ nicht funktionieren sollte:
X-Typ RTS-Signal automatisch über die Windows-Comm-Steuerung / CTS-Signal Software-gesteuert durch DSMBS
[6050] RTS-/CTS-Signal automatisch über die Windows-Comm- Steuerung, nur ältere Bauarten Märklin]
[6051] RTS-Signal aus / CTS- Signal automatisch über die Windows- Comm-Steuerung, nur ältere Bauarten Märklin]
Nach Änderung einer Einstellung zum Interface sollte das Digitalsystem durch einen Reset zurückgesetzt werden. -
Die aktuelle Einstellung wird auch im Online-Betrieb im "Stellwerk" angezeigt.
>>> Standard ist S-Typ!
Schnittstelle - COM, USB
Wahl der gewünschten serielle Schnittstelle des Computers (COM-Port). Diese hängt von der Ausstattung des Computers.
Bei Anschluß des Interface / der Digitalzentrale über USB, wird unter Windows der nächste freie COM-Port ebenfalls belegt.
Gegebenfalls liegt der Digitalzentrale / dem Interface ein Treiber auf CD bei, der dann installiert werden muss.
Übertragungsrate (Baud)
Die Übertragungsrate ist einstellbar und muß entsprechend dem verwendeten Interface angepaßt werden. Standardwert ist eine Übertragungsrate von 2400 Baud (Bits per Sekunde). Eine höhere Übertragungsrate muß nicht unbedingt zu schnelleren Reaktionszeiten führen, da z.B. sowohl der Interface- Takt, als auch die Loksteuer- und die Magnetschalt-Zeiten softwareintern zeitgesteuert (gebremst) werden.
>>> Siehe Interface-Takt, Schaltzeit MAG und Loksendeverzögerung.
Anlage und Betriebsdaten
Anzahl Decoder S88
Es wird die Anzahl der an das Interface angeschlossenen Decoder S88 eingetragen. Dieser Wert bestimmt, wieviele Decoder während des Betriebsmodus vom Programm regelmäßig abgefragt werden und wieviele Rückmeldekontakte (RMKs) damit ausgewertet werden können. Sind keine Decoder vorhanden oder sollen die Decoder nicht abgefragt werden, so wird hier eine 0 eingetragen. Ein zu großer Wert wird vom Programm abgewiesen.
>>> Das Laufzeitverhalten des Programms wird von diesem Eintrag beeinflußt.
Anzahl Fahrstraßen
Mit der Einstellung der gewünschten Anzahl verwendeter Fahrstraßen wird der Durchsatz beim Prüfen der Fahrstraßen auf Anforderung und damit die Reaktionszeit bestimmt.
>>> Hier gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!
AFB-Modus, global
Die AFB (Automatische Fahr- und Bremssteuerung) sorgt für einen ständigen Datenfluß zu den Loks und für die Auf- bzw. Abregelung der Fahrstufen entsprechend den LZB-Vorgaben, manuellen Lokbefehlen (sofern dabei die UMSCHALT-Taste gedrückt wird) und den Lokstammdaten bezüglich Beschleunigung und Bremsung. Für die Doppeltraktion liefert die AFB die nötige Verkopplung der beiden Loks.
- Der globale Wert zum AFB-Modus (1 - 9) bestimmt die Häufigkeit dieser Übertragung und damit in gewissem Rahmen die Beschleunigungs- und Bremswirkung aller Loks. Standardwert ist 1; höhere Werte sind eventuell bei einer größeren Anzahl installierter Loks (>30) sinnvoll. Die Einstellung hängt von der Gesamtanlagenkonfiguration ab!
- Mit dem Wert 0 kann die AFB ausgeschaltet werden. Die individuelle Einstellung der Loks erfolgt bei den Lokstammdaten.
>>> Durch den ständigen Datenfluß wird übrigens auch die Übernahme einer Lok an einem externen Fahrpult Control80 erleichtert, da keine Lokadresse vom Computer ständig belegt bleibt.
MAG-Modus
Mit dem MAG-Modus (MAG = Magnetartikel) können 2 Übertragungsmodi für Schaltanweisungen gewählt werden.
- Im MAG-Modus = 0 (Standard) werden alle Schaltanweisungen (außer MAG-Typ "Dummy" und MAG-Adressen größer 256) grundsätzlich an das Interface gesendet,
- im MAG-Modus = 1 werden dagegen nur Schaltanweisungen an das Interface gesendet, die die Stellung des Magnetartikels tatsächlich wechseln. Das Interface wird durch den MAG-Modus 1 also weniger beansprucht, was zu einer schnelleren Schaltfolge führt.
Aufenthalts- und Wendezeit
Für die LZB-Funktionen Aufenthalt bzw. Wenden wird hier eine globale Zeitspanne in ms eingestellt werden. Damit wird festgelegt, wielange ein Aufenthalt oder das Wenden des Zuges dauern soll.
Autom. Statussicherung
Während des Online-Betriebes kann eine automatische Statussicherung der Betriebsdaten durchgeführt werden. Damit steht der jeweilige aktuelle Stand aller Zugbewegungen, Zugmeldungen, Zugnummern etc. auch nach einer ungewollten Unterbrechung beim Neustart des Betriebs sofort wieder zur Verfügung. Da die Daten auf der Festplatte gespeichert werden, wird ein geringer Daten-Durchsatzverlust in Kauf genommen.
Die Einstellung ermöglicht die Bestimmung der Häufigkeit dieser Sicherung in Sekunden. Bei der Einstellung 0 wird die automatische Statussicherung ausgeschaltet.
>>> Am Ende des Betriebsmodus werden die Statusdaten immer abgespeichert.
RMK-Abfrage-Taktrate
Die Abfrage-Taktrate über die Schnittstelle des Computers an das Interface kann hier angepaßt werden.
Ein Wert zwischen 50 ms (20 Abfragen je Sekunde) und 500 ms (2 Abfragen je Sekunde) ist sinnvoll.
Je kleiner die Taktrate, um so öfter werden die Rückmeldungen ausgelesen (schnellere Reaktion auf Rückmeldungen), jedoch ist die Zeit für die Abarbeitung der Anforderungen von Fahrstraßen (abhängig von der Anzahl der Fahrstraßen) und das Senden von Schaltdaten kürzer, was den Betrieb verlangsamen kann. Hier sollte in Abhängigkeit von den Anlagedaten variiert werden.
>>> Standardwert ist 250 ms (entsprechend 4 Abfragen je Sekunde).
Schaltzeit (MAG)
Die "globale" Schaltzeit für Magnet- Relais (elektro-mechanische Schaltzeit), angegeben in Millisekunden, ist für die vollständige Umschaltung von (realen) Weichen und Signalen erforderlich. Standardmäßig sollten 180 ms ausreichend sein. Abhängig von diesem Wert ist z.B. die Schaltdauer einer gesamten Fahrstraße und damit die Häufigkeit der je Zeiteinheit möglichen Fahrstraßenschaltungen.
- Sinnvolle Werte für die Schaltzeit liegen zwischen 100 - 200 ms. Je kleiner die Schaltzeit, desto schneller werden Weichen und Signale geschaltet.
- Bei Verwendung des MAG-Modus = 1 können die Schaltzeiten höher liegen, da nur die tatsächlich umzustellenden Magnetartikel den Sendeweg belasten. Dadurch wird das Durchschalten der Antriebe sicherer.
Sind einzelne Magnete besonders schwergängig, so kann die Schaltdauer der einzelnen Magnete durch mehrfachen Eintrag - hintereinander! - der gleichen Schaltanweisung in den Fahrstraßen verlängert werden (s. Fahrstraßen).
Sendeverzögerung Loks
Die Datenübertragung an die Loks kann so schnell sein, daß die AFB-gesteuerte Beschleunigung oder Abbremsung sichtbar zu schnell erfolgen.
>>> Mit der Sendeverzögerung wird die Übertragungsrate speziell für Lokdaten zur AFB eingestellt und gebremst.
Bei größeren Anlagen lohnt sich eine höhere Verzögerung, bei kleinen Anlagen eine kleinere.
Simulation
Simulationstakt
Der Ablauf der Zugfahrten im Gleisbildstellwerk während der Simulation von Zugfahrten kann schneller oder langsamer erfolgen. Ein hoher Wert ergibt langsamere Fahrten, ein geringer Wert beschleunigt die Fahrten. Der Zähler kann in "ms" als Anhaltswert angenommen werden.
Sounds
Sounds abspielen
Dieser Schalter bestimmt global, ob die definierten Sounds abgespielt werden sollen oder nicht. Bei Problemen mit dem PC-System kann das Abschalten der Sounds unter Umständen hilfreich sein.
(Audio-) Kanäle
Damit mehrere Sounds gleichzeitig erklingen können, müssen im Computer mehrere Audio-Kanäle benutzt werden. Insgesamt hängen die medialen Möglichkeiten auch von der Hardware des Computers ab. Je nach Leistungsfähigkeit können hier 2 bis 8 Audio-Kanäle eingestellt werden. eine entsprechende Anzahl von Klängen kann dann gleichzeitig gehört werden.
Betrieb: Start und Ende
Fahrstraßen-Sequenz START
Nach dem Starten des Betriebsmodus kann eine automatische Abfolge von Fahrstraßenbefehlen ausgelöst werden, um die Modellbahnanlage in einen gewünschten Ausgangszustand zu versetzen. So können z. B.:
- bestimmte Fahrstraßen angefordert werden, die einer Grundstellung der Zugmeldung entsprechen
- erste Züge automatisch gestartet werden, wodurch ein Automatikbetrieb sofort gestartet wird
- alle Signale erst einmal auf "Halt" gestellt werden, um einen Sicherheitsstatus herzustellen
>>> Fahrstraßen-Befehle, die nicht definiert wurden, werden ignoriert.
Sollen beispielsweise die Fahrstraßen A5, S1 und X9 bei jedem Start des Betriebsmodus automatisch angefordert werden, so ist im Datenfeld "Fahrstraßen-Sequenz START" einzutragen: A5S1X9
Ist keine "Fahrstraßen-Sequenz START" gewünscht, so muß das Datenfeld leer bleiben.
Fahrstraßen-Sequenz Ende
Vor endgültiger Beendigung des Betriebsmodus sendet das Programm die im Datenfeld "Fahrstraßen-Sequenz Ende" eingetragenen Fahrstraßenbefehle. Hierdurch kann z.B. sichergestellt werden, daß zum Ende des Spieles wichtige Signale auf "Halt" gestellt werden - z. B. durch eine Fahrstraße X0, die wichtige Signale auf Halt stellt. Die Eintragungen entsprechen den unter "Fahrstraßen-Sequenz START" erläuterten Bedingungen.
Standardwerte
Mit der Befehlstaste Standardwerte werden gängige Werte vorgegeben:
Anzahl Fahrstraßen = 259
AFB-Modus = 1
MAG-Modus = 0
Aufenthaltszeit = 15 s
Schnittstelle = COM1
Baudrate = 2400 Baud
Taktrate = 250 ms (4 Rückmelde-Abfragen je Sekunde)
Schaltzeit MAG = 180 ms
Sendeverzögerung Loks = 660 ms (entsprechend maximal 1,3 Lok-Befehle je Lok und Sekunde)
Simulationstakt = 600 (ms)